Baby im Netz

Ich werde häufig gefragt, wann ich denn mal Fotos unserer Tochter ins Netz stelle. Meine Antwort lautet dann immer: „Gar nicht.“

Tut mir leid, aber von meinem Kind wird es keine Bilder im Internet geben… oder zumindest keine, auf denen sie erkennbar ist 😉

Sleeping baby is sleeping

Sleeping baby is sleeping

Ich habe einfach kein gutes Gefühl dabei, mein Baby bei Facebook oder in anderen sogenannten sozialen Netzwerken zu veröffentlichen. Warum? Ich habe keine Kontrolle darüber, wer guckt und was mit den Fotos geschieht; ob es nun ein sexuell verwirrter Geist in seine persönliche Sammlung aufnimmt oder ob es sich ein drittklassiger Werbemensch krallt und auf die Verpackungen seiner Billigwindeln druckt. Wer nun an dieser Stelle den Drang verspürt anzumerken, dass bei Facebook mit der entsprechenden Einstellung ja nur Freunde gucken können, den möchte ich bitten, nochmals in sich zu gehen und zu überlegen, ob er wirklich nur echte Freunde (im old-school-Sinne des Wortes) in seiner Freundesliste hat.

Mal davon abgesehen, dass ich mein Kind im Falle eines Missbrauchs der Fotos eventuell nicht angemessen schützen kann, bereitet mir dabei noch eine andere Sache Gedanken. Was ist mit dem Persönlichkeitsrechts des Kindes? Natürlich ist meine Kleine momentan noch 100%-ig von meinem Mann und mir abhängig… aber gibt mir das als Mama wirklich das Recht, ständig Fotos aus ihrem Leben zu posten? Kann ich mir sicher sein, dass es ihr später mal absolut wurscht sein wird, im Internet überall Fotos von sich zu finden und seien es noch so harmlose? Überlegt nur mal wie ihr es in einem speziellen Alter fandet, als eure Eltern jede Chance genutzt haben, um vor Freunden oder Bekannten mit einem fetten Grinsen euer Babyalbum und sämtliche peinliche Anekdoten auszupacken. Und ach, was wäre das doch für ein Knaller, wenn der zukünftige Chef eures Kindes das Foto sehen würde, auf dem der zukünftige Mitarbeiter zum ersten Mal erfolgreich auf dem Erwachsenenklo sitzt. Ganz sicher, dass eure Kids große Lust drauf haben, dass all diese privaten Momente frei er-google-bar sind?

Soviel zu dem Thema in meinen bescheidenen Worten. Einen Link möchte ich euch noch ganz besonders ans Herz legen, nämlich den der Facebook-Gruppe „Keine Kinderfotos im Social Web„. Der Begründer dieser Gruppe hat sich auch nochmal ausführlich zu dem Anliegen geäußert.

Übrigens hat sich auch Mario erst kürzlich zu dem Thema ausgelassen und mir damit den letzten Schubs für diesen Artikel gegeben. Er stellt seinen Standpunkt zwar etwas radikaler da, aber im Kern sind wir derselben Meinung 😉

Ich verstehe, dass man absolut stolz und begeistert von seinem Nachwuchs ist – das geht mir ganz genauso und wenn ich ein besonders süßes Bild von der Kleinen gemacht habe, bin ich manchmal schon versucht es hochzuladen… aber dann überlege ich vor dem Veröffentlichen des Fotos, ob ich meinem Baby damit wirklich einen Gefallen tue oder damit nur das eigene Ego etwas polieren möchte, indem ich ein bisschen mit dem Nachwuchs „angebe“.

Wie steht ihr denn zu dem Thema?

12 Kommentare zu “Baby im Netz

  1. Danke für den Back-Link auf KKFiSW 🙂

  2. Dangerblood sagt:

    Ah schön, dass du auch darüber schreibst bzw. geschrieben hast 😉 Danke auch für den Link, werde ich meinen Artikel auch noch mal updaten.

    *thumbsup*

  3. Eine sehr gute Einstellung die du da vertrittst. Zum einen die Gedanken, ob es deinem Kind überhaupt gefallen würde, wenn du diese Fotos veröffentlichst, aber halt auch die Frage, was mit den Fotos passiert. Und das Internet vergisst nun mal nicht.
    Ich finde es richtig, dass du keine Fotos zeigst. Und solche Eltern die nur diese Fotos posten kann ich auch nicht verstehen, wenn ich ehrlich bin.
    Gruß Martin

    • rennhenn sagt:

      Danke, freut mich, dass du das auch so siehst. Ich hoffe, meine Kleine wird mir das obige Foto später nicht übelnehmen *g*

  4. abraxandria sagt:

    ich finde es gut, wenn du dein kind nicht im netz zeigst!
    man sollte es schützen.
    überhaupt bin ich nicht dafür, ständig bilder von sich und seinen lieben ins netzt zu stellen.

    • rennhenn sagt:

      Danke für deinen Kommentar. Ja, ich habe früher auch viele Bilder von mir ins Netz geladen, mittlerweile habe ich das aber weitestgehend auf meine Profilbilder beschränkt. Solange ich mich mit den Fotos vor niemandem schämen muss (sprich Arbeitgeber), kann ich damit gut leben. Ich verstehe auch Leute nicht, die ihr komplettes Familienleben in Bildern preisgeben, das habe ich nun schon oft in Blogs gesehen und jedes Mal hab ich eine Gänsehaut gekriegt.

  5. abraxandria sagt:

    ich finde man darf auch ruhig seine anonymität wahren!

    • rennhenn sagt:

      Auf jeden Fall! Das muss jeder so halten wie er es für richtig hält, nur Kinder sollten meiner Meinung nach extra geschützt werden. Wir Erwachsene können die Konsequenzen aus unserem Handeln ja letztendlich auch selbst tragen.

  6. […] hat auch die Rennhenn darüber geblogt. Sie hat unter anderem in ihrem Artikel eine Initiative von Stefan Freise, […]

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