Bavaria Filmstadt und Monster-Burger

  
Die Mama meiner „Schwägerin“ ist Lehrerin. Und Lehrerinnen müssen ab und zu mit ihrer Klasse Ausflüge und Fahrten machen. Da es ja heutzutage für alles einen Markt gibt, hat sich eine Firma gedacht: „Warum spezialisieren wir uns eigentlich nicht auf Klassenfahrten?“ Damit die Lehrer die Angebote vorab auch testen und gucken können, ob sich der Ausflug für die Schüler eignet, werden die Reisen vorab zum Kennenlernpreis angeboten. So flatterte also der Mutter meiner „Schwägerin“ kürzlich ein Angebot für die Bavaria Filmstadt in München ins Haus. Da sie und ihr Mann keine Zeit hatten, hat sie netterweise ihre Tochter, deren Schatz (also meinen Bruder 😉 ), meinen Schatz und mich dazu angemeldet. Und so ging’s gestern nach München, juhu.
In den Bavaria Filmstudios wurden einige berühmte Filme gedreht, sodass wir schon sehr gespannt waren.
Kulisse für die Stuntshow

Kulisse für die Stuntshow

 
Los ging’s mit einer Stuntshow. Links auf dem Bild seht ihr die New Yorker Straßenkulisse, in der sich das Ganze abgespielt hat. Ein Drugstore, ein Wohnhaus, eine Werkstatt mit Baustelle davor, ein leerstehendes Lager und noch ein Wohnhaus. Natürlich gab es auch die obligatorische brennenden Mülltonne 😉 Erstmal wurden einige Kniffe und Griffe erklärt und wie lange es braucht, solche Szenen zu drehen und zu schneiden. Dann wurden die einzelnen Szenen Stück für Stück dargestellt. Und dann ging’s ab. Da wurde das alles nämlich in eine kleine Geschichte gepackt und von vorne bis hinten durchgespielt. Mit allem BÄNG BOOM BÄNG, das dazugehört. Da wurde von Dächern gefallen, da jagte man sich die kompletten Kulissen rauf und runter, es wurde geballert und gesprengt, da fuhr ein Polizeiauto vorbei, ein Motorrad, da flogen Leute durch die Luft und wurden durch die Gegend geschleudert und einer rannte sogar brennend duch’s Bild. Kurz: da wurde ordentliche Action gezeigt. Es war wirklich sehr unterhaltsam und interessant, da kam definitiv keine Langeweile auf.
 
Im Anschluß gingen wir bei strömendem Regen – ja, das Wetter hat es wieder zu gut mit uns gemeint – über das Gelände ins 4D-Kino. Dort bekamen wir dann erstmal einige Anweisungen… Schwangere und Leute mit Herzproblemen sollen draußen bleiben, wer seekrank ist auch und überhaupt. Anschließend wurden 3D-Brillen verteilt und dann durften wir endlich in den Saal und unsere Plätze einnehmen. Mann, war das ein Spaß! Wir machten eine wilde Rodelfahrt mit Bully Herbigs Figuren aus „Lissi und der wilde Kaiser“ mit. Es ging die Alpen bergab über Stock und Stein, da wackelte die Sitzreihe, da wurden Ventilatoren und Wasserspritzen eingesetzt. Habe mich fast kaputt gelacht und ich muss zugeben, wenn wir auf auf einen Abgrund zurasten, musste ich ein bisschen quietschen. Und wenn ein Baum quer über der Bahn lag, hab ich Doofi mich tatsächlich automatisch gebückt *lol* Leider dauerte das Ganze nur 7 Minuten, für meinen Geschmack etwas zu kurz – trotzdem: mein persönliches Highlight des Tages!
"Hallo, hier spricht die Pulle"

"Hallo, hier spricht die Pulle"

 
Danach ging es dann endlich in die Kulissen. Als erstes  durften wir die Kulissen aus Bullys „(T)Raumschiff Surprise“ sehen. Da wir total auf Bully stehen, waren wir natürlich ganz begeistert, die Originalteile aus dem Film zu sehen.  Mussten natürlich alberne Fotos knipsen *g* Rechts seht ihr Stefan, der mal schnell in die Rolle von „Pulle“ geschlüpft ist. Die Tür hinter ihm wurde über einen profanen Flaschenzug manuell geöffnet und geschlossen. An sich war das nur eine simple bemalte Preßholzwand, aber auf Bildern und im Film sieht das alles total echt aus. Finde zumindest nicht, dass es auf meinem Bild nach Pappe ausschaut.
 
Ansonsten standen noch die Kulissen aus diesen Filmen auf dem Plan: Die wilden Kerle, Asterix, Wickie (erscheint erst im September!), Das Boot. Vorallem letzteres fand ich sehr beeindruckend. Den Film an sich mag ich ja nicht so gern, da Kriegsfilm, aber die Nachbauten waren schon sehr faszinierend.
 
Modell "Das Boot"

Modell "Das Boot"

 
 
So wurde ein 4-5 m langes U-Boot-Modell erstellt, mit welchem im Bodensee und in der Nordsee die Außenszenen gedreht wurden. Für die Innenszenen wurden die „Innereien“ des U-Boots detailgetreu nachgebaut. Vorstellen kann man sich das als langen schmalen Tunnel, von außen Zelt, innen ein „echtes“ U-Boot. Man geht durch den Maschinenraum, die Kombüse, die Kojen der Mannschaft, am Ende lagern zwei Torpedos. Alles natürlich recht beengt und wie die das mit ihren Kameras und Lichtern und sonstwas hingekriegt haben, frag ich mich noch immer. Jedenfalls sehr beeindruckend.
 
Und das war das Ende unserer Tour durch die Bavaria Filmstadt. Leider konnten wir aufgrund des engen Zeitrahmens dieser Veranstaltung nicht alle Kulissen sehen. So durften wir leider Fuhur aus „Die unendliche Geschichte“ nicht sehen, und Stammheim, das für den „Bader-Meinhof-Komplex“ nachgebaut worden war, von innen zu sehen hätte mich auch noch interessiert. Schade. Da uns der Tag aber supergut gefallen hat, werden wir wohl irgendwann ein zweites Mal dorthin fahren. Dann aber bei schönem Wetter, denn bei dem Von-Halle-zu-Halle-latschen kann man schon ganz schön nass werden 😉
 
Auf dem Rückweg haben wir dann in einem Örtchen hinter Augsburg Halt gemacht. Dort gibt es das XXL-Restaurant Gigantisch, wo man Portionen in riesigen Dimensionen bekommt. Vorallem unsere beiden Kerls waren scharf darauf, das mal auszuprobieren. Und tatsächlich, dort ist alles riesig, egal ob Burger oder Schnitzel oder Getränke.
Monsterburger

Monsterburger

 
Stefans Speise hat dann aber wirklich alles getoppt. Ein Cheeseburger mit 30cm-Durchmesser. Uns wurde schon allen schlecht, als der nur an den Tisch gebracht wurde *lol* Stefan hat dann auch nicht mal die Hälfte geschafft. Den Rest seines Burger und meines 400g-Schnitzels haben wir dann aber einpacken lassen und mitgenommen. Davon können wir noch Tage essen.
 
Fazit: War zwar sehr gemütlich und die Bedienung supernett,  aber wir werden wohl kein zweites Mal in dieses Restaurant fahren. Das Essen war unserer Meinung nach ganz ok, aber eben doch nicht so lecker, als wenn man es in normalen Portionen kocht. Stelle mir das auch recht schwierig vor, einen solchen Fleischbatzen gut hinzubekommen. Außerdem schafft man diese Menge eh nicht, den Rest lässt man zurückgehen oder einpacken. An sich ist das ja auch schon ein sehr beispielhaftes Phänomen unserer Gesellschaft, die den Hals nicht vollkriegt. Wenn ich mir vorstelle, was dort täglich an riesigen Mengen allein für den Mülleimer gekocht werden, wird’s mir ganz anders. Von all den Menschen, die woanders auf der Welt verhungern, weil sie nicht einmal ein Viertel eines solchen Monsterburgers haben, mag ich da gar nicht erst anfangen. Nunja.
 
Jedenfalls hatten wir einen wirklich tollen Samstag… und einen Besuch der Bavaria Filmstadt kann ich euch wirklich sehr empfehlen!

Der Soundtrack meines Lebens – ein Auszug

 
„Nichts ruft die Erinnerung an die Vergangenheit so lebhaft wach wie die Musik.“
Anne Louise Germaine de Stael, (1766-1817), frz.-schweiz. Autorin

Eben bin ich auf Youtube über ein paar alte Songs von Paradise Lost gestolpert. Die ersten Töne haben ausgereicht, um mich umgehend in ein Zugabteil zu versetzen. Das erste Jahr meiner Studienzeit bin ich nämlich täglich per Bahn von Ulm nach Augsburg, wo ich studiert habe, gependelt. Immer dabei… mein Discman und diverse CDs. Unter anderem die „Draconian Times“ von Paradise Lost. Und noch eine musikalische Zugerinnerung: bei My Dying Bride sitze ich automatisch in der Scottish Railway und fahre mit meiner Freundin durch die Highlands… und denke dabei an einen gewissen Mike aus Glasgow, aber das ist eine andere Geschichte 😉

 Aber auch aus meiner Kindheit ist mir einiges in Erinnerung geblieben. Ganz schrecklich: „Boys, Boys, Boys“ von Sabrina Salerno. Ein musikalischer SuperGAU, lässt mich aber doch immer an die Sommerferien denken, die wir bei meiner Familie in Italien verbracht haben. Da ist die Rennhenn dann wieder ein Küken, das auf dem Rücksitz laut (und falsch!) mit Bruder, Cousin und Cousine aus dem Autofenster heraus singt. Besonders warm ums Herz wird’s mir bei „She drives me crazy“ von den Fine Young Cannibals. Da bin ich dann wieder 8 Jahre alt und stehe mit meiner Mama abends in der Küche und backe Kuchen. Wie jeden Freitag. Und wie jeden Freitag läuft nebenher die Hitparade auf Bayern 3.

 Oder „Das Beste“ von Silbermond. Ich weiß, total kitschig und ca. 1 Milliarde Pärchen haben das zu IHREM Song auserkoren. Und trotzdem… mein Schatz hat mir die Maxi zum vorletzten Valentinstag zusammen mit einer Rose überreicht und wenn ich nun das Lied im Radio höre, werd ich plötzlich ganz glücklich.

 Mit manchen Liedern verbinde ich aber auch Negatives. So kann ich beispielsweise „November Rain“ von Guns’n’Roses nicht mehr anhören. Wenn das irgendwo gespielt wird, muss ich den Raum verlassen. Das Lied wurde auf der Beerdigung eines Freundes gespielt, seither kann ich es nicht mehr ertragen.

Musik ist was Wundervolles. Musik transportiert Stimmung und sie macht Stimmung. Sie schafft Erinnerungen an gute Momente und an schlechte Momente. Sie unterstreicht das Leben. Soundtrack eben.

Erzählt mir von euren Soundtracks, was sie euch bedeuten und was ihr damit verbindet.